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Darstellungen von Geschichte am Beispiel von 'Die Wannsee-Konferenz' – Podiumsgespräch im Maxim Gorki Theater Berlin am 16. Dezember 2012

16.12.2012

Am 16. Dezember 2012 fand die zehnte Aufführung des Dokumentar-Theater-Projektes Die Wannsee-Konferenz im Studio des Maxim Gorki statt. Im Anschluss trafen sich fünf Experten – Fachleute der NS-Forschung sowie der darstellenden Künste – zum Podiumsgespräch.

Unter der Leitung von Esther Meyer, Assistentin des Intendanten am Gorki Theater Berlin, diskutierten der Regisseur des Stückes Christian Tietz, der Theaterkritiker Hartmut Krug, der Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Dr. Norbert Kampe und der Politologe Dr. Gideon Botsch vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien im Foyer des Gorki Theaters über die Grenzen und Möglichkeiten der Darstellbarkeit von Geschichte. Im Mittelpunkt des Gespräches stand dabei die szenische Darstellung des historischen Ereignisses Wannsee-Konferenz: das aktuelle Dokumentar-Theater-Projekt des Historikerlabors.

 

In einem gleichermaßen wissenschaftlichen wie künstlerischen Prozess wird in Die Wannsee-Konferenz das Ergebnisprotokoll der Wannsee-Konferenz von 15 Historikern auf der Bühne präsentiert, befragt und kommentiert. Darüber hinaus richtet sich der Fokus des Stückes auf die 15 Konferenzteilnehmer, ihre Funktion im NS-Regime und ihre Rolle während der Konferenz. In der Inszenierung blicken die 15 Wissenschaftler von heute auf das historische Dokument und die Teilnehmer der Wannsee-Konferenz von 1942. Das Dokumentar-Theater-Projekt wurde vor dem Hintergrund des 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz im Januar 2012 am historischen Ort uraufgeführt.

 

Für den Theaterkritiker Hartmut Krug lag die Qualität des Stückes gerade darin, dass es sich eben nicht auf die Wannsee-Konferenz zuspitzt, sondern dass hier eine Entwicklung dargestellt, ein Vor- und Nachher aufgezeigt würde: "Bei gelungenen Theaterabenden merkt man, was zwischen den Darstellern und dem was sie sagen, passiert, ob was zwischen dem passiert, was sie da einbringen – das finde ich wiederum spannend.“

Regisseur Christian Tietz freute sich über diese Wahrnehmung von Die Wannsee-Konferenz und betonte, dass...